Wofür nutzte Tutankhamun den Koriander?
Botanischer Name: Coriandrum sativum
Pflanzenfamilie: Doldenblütler
Weitere Namen: Cilandro, Chinesische Petersilie, Kaliander, Klanner, Schwindelkorn, Schwindelkraut, Stinkdill, Wandläusekraut, Wanzenkraut, Wanzendill
Anwendungsgebiete: als Appetitanreger und bei Verdauungsproblemen
Koriander ist ein sehr schnell wachsendes Kraut, das praktisch so gut wie überall angebaut werden kann. Er ist ein Verwandter der Karotte und wird auch als chinesische Petersilie bezeichnet. Der Koriander hat einen sehr starken, einzigartigen Geruch und wird als Gewürz vor allem in der mexikanischen, asiatischen und karibischen Küche gern verwendet. In seinem Aussehen ähnelt der Koriander sogar der Petersilie, was daran liegt, dass beide Kräuter direkt miteinander verwandt sind.
Das Kraut mit heilender Wirkung
Das Kraut wird bereits seit Tausenden von Jahren verwendet – zuerst bei den Ägyptern, Indern und im alten China. So fanden Archäologen beim Öffnen des Grabs von Tutankhamun einige Samen Koriander. Ob der Pharao regelmäßig unter Kopfschmerzen oder eventuell auch unter einer Infektion der Harnwege litt, ist nicht bekannt. Aber zumindest weiß man heute, dass die alten Ägypter das Kraut genau gegen diese Leiden einsetzten.
Sogar im Alten Testament wird Koriander erwähnt und der griechische Arzt Hippokrates setzte Koriander als Heilpflanze ebenso ein. Aber auch in Mexiko und Peru kam man schnell auf den Geschmack, wo es auch heute noch gern in Kombination mit Chili zum Würzen von leckeren Speisen verwendet wird. Seitdem ist es auch in einigen Teilen der USA sehr beliebt. In Europa hat es hingegen mittlerweile seine Popularität verloren, da der Geruch von vielen Europäern als abstoßend empfunden wird. Die Welt spaltet sich beim Koriander sozusagen in zwei Lager: entweder liebt oder hasst man ihn. In der Regel gibt es kein Dazwischen.
Der Geruch spaltet die Lager
Dabei verdankt die Pflanze doch ihren Namen vor allem ihrem typischen Geruch. Denn einige Stimmen behaupten, sie würde nach Wanzen riechen. So leitet sich das Wort Koriander von den beiden griechischen Begriffen kóris (für Wanze) und aneson (für Dill) ab. Und auch heute ist es in einigen Regionen unter dem Namen „Wanzendill“ bekannt. Doch der starke Geruch wurde damals sogar als nützlich empfunden. In vielen früheren Kulturen wurde Koriander so eingesetzt, um den Geruch von verrottendem Fleisch zu überdecken. Und auch die Chinesen schienen sich nicht an dem Geruch zu stören und fügten es vor Jahrhunderten ihren Liebestränken zu, um eine aphrodisierende Wirkung zu erzielen. Koriander soll außerdem den Appetit anregen.
Obwohl Koriander bei uns nicht so beliebt ist wie vielleicht in anderen Ländern, ist Koriander in fast jedem lokalen Supermarkt zu finden. Er ist in frischer und in getrockneter Form das ganze Jahr über erhältlich.
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