Die Schwarze Tollkirsche – eine gefährliche Zauberpflanze

Botanischer Name: Atropa belladonna
Pflanzenfamilie:
Nachtschattengewächse
Weitere Namen:  
Belladonna, Teufelskirsche

Anwendungsgebiete: Herzinfarkte, Augenheilkunde, Erkältungen

 

Die Schwarze Tollkirsche gehört mit Sicherheit nicht zu den Kräutern, die man in seiner Speisekammer neben dem Basilikum und Oregano lagert. Denn sie ist zwar aus medizinischer Sicht aufgrund seiner Wirkstoffe recht interessant, ihre Verwendung kann aber auch sehr gefährlich und teilweise gar tödlich werden. Nicht ohne Grund trägt sie auch den Beinamen Teufelskirsche.

Die Schwarze Tollkirsche ist ein immergrünes Kraut und in Europa und Kleinasien heimisch. Wenn die Pflanze Blüten trägt, ist sie bereit für die Ernte und wird anschließend für die weitere Nutzung getrocknet.

 

Die Wirkung von Atropin

Der wichtigste Wirkstoff der Tollkirsche ist das sogenannte Atropin. Dabei handelt es sich um einen sehr giftigen Stoff, der eine krampflösende Wirkung aufweist. Außerdem beschleunigen bereits wenige Tropfen Atropin die Herzfrequenz, weshalb es für die Notfallmedizin bei zu niedrigen Herzfrequenzen der Patienten genutzt wird und sogar bei der Behandlung von Herzinfarkten zum Einsatz kommt. Da der Stoff die Pupillen weitet, findet es auch in der Augenheilkunde seine Anwendung. Seltener findet sich Atropin auch in Hustensäften wieder, um die Beschwerden bei einer Bronchitis oder bei Keuchhusten zu lindern. Es wird zudem zur Beruhigung der Magenschleimhäute genutzt und auch bei der Behandlung von Magengeschwüren verwendet.

 

Eine Pflanze mit magischen Kräften?

Die Schwarze Tollkirsche wir bereits seit Jahrhunderten verwendet, wobei sie zu Beginn eher zu kosmetischen Zwecken eingesetzt wurde. So galten in der Renaissance bei Frauen weite Pupillen als besonders schön. Daher wird die Pflanze auch Belladonna genannt, was zu Deutsch „schöne Frau“ heißt. Im Volksglauben galt die Tollkirsche gar als Zauberpflanze, der magische Kräfte zugesprochen wurden. So galt sie als Zutat von Hexensalben und wurde in Osteuropa bei einem Liebeszauber eingesetzt.

 

Verwendung in der Homöopathie

Die Wirkstoffe der Tollkirsche finden heutzutage auch Anwendung in der Homöopathie und werden zur Herstellung von Heilmitteln gegen Erkältungen, Ohrenschmerzen, Fieber, Menstruationsbeschwerden, Zahnschmerzen, Kopfschmerzen, Halsschmerzen und Furunkel genutzt. Auch bei einem Sonnenstich zeigt die Pflanze eine positive Wirkung. In welcher Form und Menge diese Mittel eingenommen werden, hängt dabei stark von den Beschwerden und von dem Patienten selbst ab. Allerdings wird das Atropin eben weil es so giftig ist auch in der Homöopathie nur sehr stark verdünnt genutzt.

Die Schwarze Tollkirsche sollte niemals eigenständig zur Selbstheilung, sondern nur unter ärztlicher Aufsicht verwendet werden. Die Nutzung in Eigenregie ist klar zu gefährlich!

 

Bild von S. Hermann & F. Richter auf Pixabay

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