Die Römische Kamille – der Klassiker unter den Heilpflanzen
Botanischer Name: Chamaemelum nobile
Pflanzenfamilie: Korbblütler
Weitere Namen: Große Kamille, Härmelchen, Hemdknöpf, Kuhmelle, Tüfelschrut, Kathreinenblume
Anwendungsgebiete: Blähungen, Durchfall, Magenverstimmungen, Schlaflosigkeit, Angstzustände
Die Kamille gehört zur Familie der Korbblütler und wird seit Jahrtausenden als pflanzliches Heilmittel gegen Blähungen, Durchfall, Magenverstimmungen, Schlaflosigkeit und Angstzuständen verwendet. Dazu werden die Blüten der Pflanze genutzt und beispielsweise mit heißem Wasser aufgebrüht, um Tee herzustellen. Der Tee färbt sich mit zunehmender Ziehzeit dunkelgelb und kann nach Wunsch mit Honig oder etwas Zucker gesüßt werden.
Als Tee nicht nur schmackhaft
Der Kamillentee hat einen sehr angenehmen Geschmack, weshalb Mütter ihn auch gern ihren Babys geben, wenn diese unter Blähungen leiden und keinen Schlaf finden. Es gibt zwar nach wie vor keinen wissenschaftlichen Beweis für die heilende Wirkung, aber viele Mütter schwören dennoch auf darauf. Denn in der Regel hören Babys tatsächlich mit dem Weinen auf und schlafen schneller ein, wenn sie zuvor Kamillentee getrunken haben. In Zeiten, in denen es noch kein Aspirin und Paracetamol gab, wurde der Kamillentee auch von Frauen getrunken, die unter Menstruationsbeschwerden litten. Generell wurde die Kamille gern als Allheilmittel in Zeiten, in denen es noch keine industriell hergestellten Medikamente gab, eingesetzt. Rezepturen für die pflanzlichen Heilmittel wurden damals von Generation zu Generation weitergegeben und für die individuellen Befindlichkeiten eingesetzt.
Bis heute werden diese Rezepturen verwendet. Und auch, wenn es heutzutage für nahezu jede Beschwerde eine eigens dafür hergestellte Tablette gibt, greifen nach wie vor viele Menschen lieber erst einmal auf die pflanzliche Alternative zurück.
Die Kamille hat eine sehr beruhigende Wirkung. Kamillentee kann daher auch tagsüber getrunken werden, wenn Stress oder gar Angst den Körper nicht zur Ruhe kommen lassen. Viele Menschen trinken aber auch gern eine Tasse Kamillentee, ohne überhaupt unter irgendwelchen Beschwerden zu leiden. Sie trinken ihn nur, weil er wohltuend ist und gut schmeckt.
Entzündungshemmendes Kamillenöl
Sehr beliebt ist auch das aus der Kamille gewonnene Öl, das eine bläuliche Farbe aufweist und stark entzündungshemmend wirkt. Es wird vorrangig äußerlich bei Hautinfektionen, Ekzemen und Entzündungen auf der Haut angewandt.
Wenn kleine Kinder zum Beispiel Windelausschläge oder Ekzeme haben, kann ein Strumpf mit Kamille und Haferflocken gefüllt dem Wannenbad zugegeben werden. Dies sorgt dafür, dass der Juckreiz aufhört und der Ausschlag zurückgeht.
Die Kamille kann auch in Kombination mit anderen Kräutern für viele weitere Zwecke eingesetzt werden. Wenn man sich zum Beispiel unwohl fühlt, kann ein Tee, zubereitet aus Kamille, Süßholzwurzeln, Fenchelsamen und Pfefferminz helfen.
Kamille auch während der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft wird vielen Frauen empfohlen, die Finger von sämtlichen Kräutern lassen. Die Kamille bildet da allerdings eine Ausnahme. Sie kann ohne Bedenken zu jederzeit getrunken werden und kann wie oben beschrieben gar Neugeborenen bei Bauchschmerzen helfen.
In der Kosmetik kommt die Kamille übrigens auch als Haarspülung zum Einsatz, um die Kopfhaut zu beruhigen. In Kombination mit etwas Zitrone und ein paar Sonnenstrahlen, soll sie dem Haar sogar glänzende, helle Farbakzente setzen.
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Bild von Bruno Glätsch auf Pixabay