Eine mittelalterliche Augensalbe als Wunderwaffe gegen MRSA?
Er ist von vielen Patienten mit Krankenhausaufenthalt gefürchtet und stellt ein immer weiter wachsendes Problem dar: der gefährliche Krankenhauskeim MRSA (Abkürzung für „Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus“). Resistent gegen Antibiotika, sterben so jährlich rund 2.000 Menschen in Deutschland an diesem Keim, der eine Vielzahl von Infektionen auslösen kann.
Wissenschaftler und auch die Pharmaindustrie forschen und testen bereits seit Jahren, um endlich ein Gegenmittel gegen MRSA zu finden – bisher jedoch erfolglos…
Doch nun könnte ein Rezept aus dem Mittelalter die gewünschte Heilung bringen. Denn in einem angelsächsischen Medizinbuch aus dem 10. Jahrhundert haben englische Wissenschaftler jetzt ein Rezept zur Zubereitung von Augensalbe entdeckt, das in Experimenten tatsächlich bereits über 90 Prozent der Keime getötet hat.
Die für die Herstellung benötigten Zutaten sind ebenso simpel wie effektiv: man nehme etwas Knoblauch und Zwiebel, die beide ja bereits eine antibiotische Wirkung aufweisen, mische es mit Wein in einem Messinggefäß und lässt anschließend die restliche Arbeit von der Rindergalle verrichten, die ebenfalls hinzugegeben wird. Und nach einer neutägigen kühlen Lagerung entsteht so eine wunderbare mittelalterliche Augencreme oder eben die potenzielle Wunderwaffe gegen MRSA.
Wissenschaftler versuchen nun aus diesen neu gewonnen Erkenntnissen ein Antibiotikum zu entwickeln, das wirksam zur Bekämpfung von MRSA eingesetzt werden kann.
Und es gibt noch einen Grund zur Freude: denn die Wissenschaftler kündigten bereits an, dass in dem Medizinbuch noch weitere Rezepte in mittelalterlicher Schrift niedergeschrieben wurden, die Infektionen heilen sollen.
Foto: (c) skeeze/pixabay.com