Stress bei der Arbeit

Mit steigenden Zielvorgaben im Job wächst der Druck auf die Arbeitnehmer stetig. Diese sind so teilweise überfordert und einem permanent andauernden Stress ausgesetzt. Dennoch möchten die Arbeitnehmer den an ihnen gestellten Anforderungen gerecht werden. Sie arbeiten mehr, als sie eigentlich können und entwickeln dabei ein selbstgefährdendes Verhalten.

Zu dieser Thematik hat im März 2015 der Gesundheitsmonitor von der Bertelsmann Stiftung und die BARMER GEK eine Studie veröffentlicht, bei der rund 1000 Erwerbstätige befragt wurden.
Und die Ergebnisse sind alarmierend!

Jeder Achte geht krank zur Arbeit

So leistet derzeit knapp ein Viertel der Vollzeit-Beschäftigten in Deutschland ein Arbeitspensum, das sie nach eigenen Aussagen langfristig nicht durchzuhalten glauben. Etwa 23 Prozent der Befragten gab außerdem an, auf Pausen zu verzichten, um die vom Arbeitgeber auferlegten Ziele zu erreichen.

Jeder achte Angestellte erscheint trotz Krankheit bei der Arbeit. Und 18 Prozent erreichen oft die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. Sogar jeder Dritte weiß dabei nicht mehr, wie er den wachsenden Ansprüchen noch gerecht werden soll.

Selbstgefährdendes Verhalten der Arbeitnehmer

Viele Arbeitnehmer arbeiten also mehr, als ihr Körper eigentlich im Stande ist. Sie gönnen ihm zudem zu wenige oder zu kurze Erholungsphasen und der Körper schöpft aus seinen immer mehr schwindenden Energiereserven.

Dieser Verzicht auf Erholung wird dann wiederum versucht auszugleichen, indem die Arbeitnehmer übermäßig viel scheinbar leistungssteigernde Substanzen zu sich nehmen. Und wenn ein übermäßiger Kaffeekonsum schon nicht mehr reicht, wird nicht selten auch zu Medikamenten gegriffen. Mit Nikotin und Alkohol wird dann wiederum versucht, die Nerven zu beruhigen.

Dem Körper wird also durch dieses selbstgefährdende Verhalten gleich in mehrerlei Hinsicht geschadet.

Schaffung von gesundheitsfördernden Arbeitsbedingungen

Wer dauerhaftem Stress ausgesetzt ist und seinem Körper zusätzlich wie beschrieben schadet, kann ernsthaft erkranken. Um das zu verhindern, zieht Dr. Brigitte Mohn, Vorstand der Bertelsmann Stiftung, in erster Linie die Unternehmen zur Verantwortung: „Das Management kann die Leistungskultur maßgeblich beeinflussen und durch realistische Arbeitsziele ein gesünderes Arbeitsumfeld schaffen.“

Dennoch: jeder ist für sein eigenes Wohl verantwortlich und muss sich um seine Gesundheit kümmern. Es ist daher sehr wichtig, dass auch die Arbeitnehmer ein Gefühl für die eigenen Grenzen entwickeln und nicht dauerhaft diese überschreiten.

Wer sich permanent überfordert fühlt und dem gesetzten Druck kaum noch Stand halten kann, sollte deshalb offen mit seinem Arbeitgeber darüber sprechen. Denn dieser überblickt eben nicht immer, was jeder einzelne Mitarbeiter im Detail zu tun hat. Und gemeinsam lässt sich dann in der Regel auch rechteinfach eine Lösung für das vorherrschende Problem finden.

 

Foto: (c)FirmBee/pixabay.com

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